Unter den Rauchern des Hauses ist es so Gang und Gebe, dass Zigaretten (aus)geteilt werden, sodass eigentlich nie jemand 'rauchfrei' ausgehen muss. (Und ja, das ist die Formulierung eines Rauchers und ja, ich weiß dass unsere Gesundheit das nicht so toll findet).
Heute Abend standen wir auf unserer Terasse und haben noch einmal tiefergehend darüber nachgedacht. B. aus Äthiopien, 21 Jahre, sagte dann: "Wisst ihr, in meinem Land ist es normal, dass man alles teilt, auch wenn man nichts hat. Menschen ohne Dach über dem Kopf schlafen & essen einfach bei anderen, so hilft jeder irgendwie jedem. Es gibt so viele arme Menschen in meinem Land".
B. ist selbst obdachlos.
Das hat mich bis jetzt beschäftigt, was-wäre-wenn-Szenarien in meinem Kopf kreiert, und utopische Phantasien von Nächstenliebe und Weltfrieden entstehen lassen, sodass ich das nun doch noch eben aufschreiben muss. Wie einfach doch alles sein könnte.
In Äthiopien haben sie nichts und teilen doch ihre letzten Reste miteinander. Hier haben wir alles, und sorgen schön dafür, dass das auch so bleibt. Nur nichts abgeben. Wie viel einfacher vieles sein könnte, würden wir nur den Geiz-Regler ein bisschen runter-, und den Mitmenschlichkeits-Regler ein bisschen hochschieben. Nur ein kleines bisschen.