Dienstag, 24. Mai 2011

Ein ganzes Land sieht 'oranje'

Der Geburtstag der (ehemaligen, aber egal, interessiert niemanden) Königin ist jährlich immer wieder aufs Neue Grund und Anlass dafür, dass sich ein ganzes Land - ganz in orange gekleidet - hemmungslos volllaufen lässt. Zu diesem Anlass strömen ganze Menschenmassen in die Hauptstadt, dieses Jahr ca. 800.000, und sorgen damit für Bewegungsunfähigkeit deluxe. Das bedeutet vollgestopfte Straßen en masse und Amsterdam sieht aus wie ein riesen Ameisenhaufen voller orangefarbener Krabbeltiere.

Wer das Ganze beschönigender ausdrücken will, würde sagen: am koninginnedag (30.04.), kleiden sich die Menschen jedes Jahr aufs Neue vorzugsweise in orange (Farbe des Königshauses) oder rot-weiß-blau (Nationalfarben), feiern die Königin, am liebsten in der Hauptstadt, fahren dazu auf Booten über die Grachten oder ziehen durch die Straßen, weil sich die Stadt in einen riesen Flohmarkt verwandelt und vor allem Kinder dort ihren Ramsch loswerden und ein bisschen Geld verdienen können, oder nehmen an einer der unzähligen Feierlichkeiten zu Ehren der Königin teil. Diese finden vor allem in Cafés und Bars statt.
Wie man vielleicht schon vermuten könnte, habe ich den Königinnentag nicht in der Kinderflohmarkt-Variante erlebt ;)
Man muss ja zugeben, sie haben es probiert, im Zaum zu halten - Bier-Verkaufs-Limit von 1 Dose/Flasche am besagtem Tag, verstärkte Polizeipräsenz, Party-stopp um 20 Uhr statt - wie in den Jahren zuvor - um 21 Uhr. Gebracht zu haben scheint es nicht wirklich was, denn am Tag zuvor sah man den ganzen Tag Leute mit ganzen Einkaufswägen voller Bierpaletten aus den Supermärkten strömen, und wenn man morgens um 8 schon anfängt zu trinken, dann ist es auch nicht mehr so schlimm abends um 8 wieder aufhören zu müssen. Wenn man überhaupt so lange durchhält.
Für mich als "Neuling" war der ganze Tag ziemlich einprägend, eine ganze Stadt so voll wie das Ulmer Volksfest! Und dennoch kann ich verstehen warum viele Amsterdamer genug von diesem "Massenbesäufnis" haben. Wie die Stadt am nächsten Morgen aussah, lässt sich mit dem Wort "Müllhalde" auch nur gerade mal annähernd beschreiben.



 Eva und ich haben uns dem Stadbild angepasst, dass da wie folgt aussieht:

























































Fortbewegungsgeschwindigkeit 0,2km/h. Die Erfahrung war's auf jeden Fall wert! :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen