Montag, 27. September 2010

Kochen für 20 Leute..


..ist ein echtes Abenteuer, vor allem wenn man - wie ich - keinen blassen Schimmer vom Kochen hat ^^
Trotz allem hab ichs geschafft, ne ziemlich annehmbare (vegetarische) Lasagne herzustellen. Herzlichen Dank an den Erfinder der Fertig-Béchamelsauce. :D


...und das ist mein Werk:



Ist auch nichts übrig geblieben. Ja, ich bin schon ein bisschen stolz :D ...und bestens gewappnet für Mittwoch, da muss ich nämlich schon wieder kochen - juhu! -.- ^^



Samstag, 25. September 2010

Cleaning Party

Heute war im Haus Cleaning Party angesagt, d.h. das Haus wird an allen Ecken und Enden und in allen Winkeln generalüberholt. Frühjahrssputz sozusagen. Partystimmung pur.




Davon blieb auch niemand verschont & alle haben mitgeholfen...:

        
        

 ...natürlich auch die Chefs (hier Frits).


Nach 3 Stunden Power-Putzen gabs dann ein gemeinsames Mittagessen (was eine Ausnahme ist, da man hier sonst nur abends warm ist).


Ich freu mich schon riesig auf das nächste "Schoonmachfest" ^^
In diesem Sinne, tot ziens (:

Mittwoch, 22. September 2010

Mein Zimmer...

... ist extreeeeeem spannend und unterscheidet sich totaaal von dem, was man sonst so unter "Zimmer" versteht.  Da das aber irgendwie jeden zu interessieren scheint, hier also ein paar Bilder..:


..links:

...mitte:


...rechts:



und zum Schluss noch ein missglücktes Panoramabild:





So in etwa sieht also mein Zimmer aus - spektakulär, oder? :D
Das enzig wirklich Erwähnenswerte ist mein luxuriös großes und bequemes Bett & meine Raucherlaubnis für das Zimmer hier ^^

Alptraum "Fahrradfahren in Amsterdam"

Heute bin ich mit meinem Chef in Richtung Stadtzentrum zum Bioladen gefahren - wie echte Amsterdamer natürlich mit dem fiets (Fahrrad). Nach der Hälfte der Strecke war es dann aber vorbei mit idyllischem am-Kanal-vorbeiradeln. Plötzlich war ich Landei mitten im Verkehrschaos Amsterdams. Zwischen, vor, neben, teilweise auch fast unter Autos erkämpften wir uns unsren Weg durch den Verkehr - naja, mein Chef schien irgendwie weniger zu kämpfen als ich. Hier achtet keiner auf Verkehrsregeln, rote Ampeln gibts nicht, erst Recht nicht für Fahradfahrer, schnell genug fahren kann man hier sowieso nie, von allen Seiten wird gehupt oder geklingelt. Und was sind eigentlich Vorfahrtsregeln? Bei diesen leicht verwirrenden Zuständen darf man es mir auch nicht übel nehmen, dass ich heut eine Frau fast um- und einem älteren Herrn schön über den Fuß gefahren bin. Hoppla.
Dass ich selber nicht unter irgendwelchen Reifen gelandet bin, habe ich auch nur der schnellen (Brems-)Reaktion eines Autofahrers zu verdanken.

=> Mit dem Fahrrad durch Amsterdam ist grusliger und erschreckender als jeder Horrorfilm und wer sich bei eben diesen sowieso schon langweilt, den lade ich gerne auf eine äußerst "entspannte" Fahrradtour durch Amsterdam City ein.

Mein Fahrrad an sich ist hingegen verdammt cool, ein echtes Retro-Hollandrad, schön ohne Gangschaltung und ohne Bremsen:


 
 DAS Fahrrad ^^


Wer Namensvorschläge für das Teil hat, darf diese gerne in den Kommentaren hinterlassen ;)

Dienstag, 21. September 2010

Mittendrin statt nur dabei

Mein Arbeitsalltag hat nun also offiziell angefangen und plötzlich bin ich Mitglied von der kerngroep, der Kerngruppe des Hauses, bestehend aus meinen  Chefs und mir. 
Ich hatte heute 2 Bespechungen, einmal mit der kerngroep über die letzte Woche, und einmal mit dem klankbord ("Resonanzboden"), das sind sowas wie die "Freunde des JNH" und wir. Und plötzlich bin ich mittendrin in Diskussionen über Mitglieder, die das Haus verlassen müssen, welche, die kommen, über Finanzen und alles Organisatorische. Ich sitze da also mit 3 bzw. 5 Erwachsenen im Büro und höre zu, während um mich herum über die vertraulichsten Dinge geredet und diskutiert wird. Ich hab mit einem Schlag ziemlich viel Verantwortung, was mir dadurch erst bewusst wurde.
Es gibt zum Beispiel Schlüssel, die nur ich besitze. Mir schaut auch niemand über die Schulter, ob ich meine Aufgaben denn auch richtig erledige, man verlässt sich auf mich. Ich kann mir meine Zeit also einteilen wie ich will, was einfach perfekt auf mich zugeschnitten ist - wer mich kennt, weiß, wovon ich rede :D


Aber auch für mich selbst trage ich nun komplett die Verantwortung - für meine Klamotten, für mein Zimmer, für meinen eigenen kleinen Haushalt. Und das beste daran ist, dass es funktioniert (das Chaos auf meinem Schreibtisch & dass ich heute morgen verschlafen habe mal außen vor gelassen ;D). Ein bisschen Organisationssinn muss also auch in meiner chaotischen Persönlichkeit vorhanden sein - juhu! ^^


Komplett aus dem Zusammenhang gerissen wollte ich noch kurz erwähnen, dass ich totaaaal in die Kinder hier verliebt bin... wenn Onno und Fei-Fei ( beide 5) "Wer-bekommt-mehr-Essiggurken-in-den-Mund" spielen und ihre Mütter machtlos daneben sitzen müssen, oder wenn Simret (2), seit sie meinen Namen weiß, die ganze Zeit "Callo" vor sich hinbabbelt geht mir einfach das Herz auf :) Ich hoffe ich schaffe es noch, sie zu fotografieren, ohne dass sie peinlich berührt wegschauen ^^

edit: Ich habs geschafft, hier also Simret mit fasziniert-verwirrtem Blick ;D
Ihr seht also, bisher ist hier alles noch ausnahmslos toll und ich hab auch vor, die rosa Brille noch ein bisschen aufzubehalten :)

Alles Liebe, eure Callo

Montag, 20. September 2010

...und los geht's :)

Also, das mit dem Fotografieren wird wohl noch etwas dauern, deswegen meld ich mich doch nochmal ohne Fotos zurück.

Freitag, 17. 09.
Ich bin also Freitag mittag in Amsterdam-Zuidoost angekommen und hab trotz meines fehlenden Orientierungssinns nach nur kurzem (10-minütigem ^^) Umherirren das JNH wiedergefunden - ha! :)

Ich wurde zunächst einmal sehr herzlich empfangen, was mir schonmal ein gutes Gefühl gab.  
Und als ich dann in meinem Zimmer stand und Bilder sah, die ein paar Kinder des Hauses für mich als Willkommensgeschenk gemalt hatten, fühle ich mich wie im Paradies - endlich da, endlich angekommen :)

    Außen an der Türe... 



...& an meiner Pinnwand, von Aisha (6) :)


 In diesem Zusammenhang auch ein  groooooooßes DANKE an Tina, die mir eine unglaublich nützliche Starterbox dagelassen hat, um mir den Anfang zu erleichten - z.B: mit einem Verteilerkabel, einer Schreibtischlampe, Wäscheleine & Wäscheklammern, ein bisschen Deko etc. Und auch an Paula für den tollen Brief :) Es ist schön, wenn man wo ankommt und sich willkommen fühlt :)

Abends war dann noch nettes Beisammensein mit meinen ( 3 männlichen!) Chefs und zwei Flaschen Wein. Schon ein komisches Gefühl, mit seinen Chefs einen zu trinken, aber auch irgendwie ziemlich gezellig :D

Samstag, 18.09.
Der nächste Tag war irgendwie komisch, weil ich dachte, meine Arbeit geht sofort los. Hier zu wohnen ist ja irgendwie meine Arbeit. Man hatte mir aber nichts gesagt oder gezeigt. Also war ich der Überzeugung, ich müsste mir jetzt alles selber beibringen und war mit der ganzen Situation leicht überfordert. Als ich dann aber Frits (Chef Nr. 1) drauf angesprochen habe, meinte er, dass sie mir eigentlich noch Zeit geben wollten, damit ich mich ausruhen & mein Zimmer einrichten & einfach ankommen kann. Problem erledigt.

Sonntag, 19.09.
Ein toller Tag, da wir mit ein paar von den Hausbewohnern einen Ausflug ins Amsterdaams Historisch Museum gemacht haben. Ene gute Gelegenheit, wenigstens einen Teil der Menschen hier besser kennen zu lernen. Und ich fühl mich auch immer mehr integriert und damit immer wohler hier :) Und das mit der Sprache scheint langsam auch zu funktionieren. Ik begrijp heel veel van het Nederlands maar ik .. öhm.. also was ich sagen will: Ich versteh jetzt schon sehr viel bis fast alles aber selber Sätze formulieren klappt noch nicht so gut, wie man sieht :D

Montag, 20.09.
Nachdem ich jetzt also ausgeruht bin, mein Zimmer (noch nicht mal halb) eingerichtet ist und ich auch glaub ich komplett angekommen bin, ging heut meine offizielle Arbeit los. Ich bin also mit Mattias in die Stadt gefahren zum einkaufen, eine zentrale Aufgabe von mir. Wer jetzt denkt "wtf, einkaufen?? das kann ja jeder!" muss bedenken, dass das hier nicht nur einkaufen ist - das ist geradezu Shoppingmanagement! Den Überblick behalten über das essensmäßige Bedürfnis von ca. 20 Leuten, Sonderwünsche, Vorräte an 5 verschiedenen Orten im Haus und schlussendlich auch der Transport per Fahrrad (meistens noch im Regen) ist alles andere als einfach.
Aber es hat dennoch Spaß gemacht, endlich richtig anzufangen. Auch wenn ich den Weg schon wieder vergessen habe. Verdammt.
Heute abend ist nnoch ein kurzes Meeting, bei dem die  Großbestellung besprochen wird - da wird dann in anderen Dimensionen eingekauft, z.B. 17kg Käse oder 15 Säcke Reis. Und ich muss dann die Bestellung per Telefon auf Niederländisch machen - Hilfe!

Soviel zu meinem Start hier :)
Kuss von Caro.

Hier noch eins der wenigen Bilder von den Oriantierungstagen in Amsterdam:

Lukas & ich & die Keizersgracht 

Freitag, 17. September 2010

Wer hätte daran noch geglaubt...? oder: Endlich da.

Nach 2 Wochen voller endloser Seminare, bin ich nun e n d l i c h angekommen und seit halb 4 im Jeanette Noel Huis und fühl mich damit wie das glücklichste meisje der ganzen Welt :)

Nichtsdestotrotz bin ich verdammt müde - ik ben heeeeeeeeeel moe - und werd mich jetzt glücklich und zufrieden in mein Bett legen und mich darauf freuen, das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit keinen Wecker stellen zu müssen. Wahrscheinlich steh ich trotzdem schon um 7 hellwach im Bett vor Aufregung ^^
Mehr zu meinem ersten Tag/ Abend hier schreib ich morgen, ich wollte euch nur wissen lassen, dass ich heil angekommen bin und es mir gut geht :)

Alles Liebe aus der Ferne, eure Caro :)




edit: Ich verschieb das auf den Tag, an dem ich endlich fotografieren kann.. es gibt Dinge, die muss man einfach gesehen haben :)

Mittwoch, 15. September 2010

"Because there's nothing I can do to make it better.... "

Dies schreib ein junges Londoner Maedchen auf eine Karte, die es zum Gedenken an die Opfer des Holocaust in der "Hollandschen Schouwburg" an die Wand hing.
Der Tag heute drehte sich um Juden & speziell die NS-Zeit in den Niederlanden.


Joods Historisch Museum (Juedisches Historisches Museum)
Die Fuehrung durchs Museum war eine Reise durch die Geschichte von Menschen juedischen Glaubens in den Niederlanden, vor allem in Amsterdam, von 1600 bis heute.
Wie ueblich, rannten wir wieder foermlich durchs Museum sodass kaum Zeit blieb, sich irgendwetwas selbst durchzulesen/ anzuschauen. Aber dafuer bleibt mir ja noch fast 1 Jahr Zeit. Wir gingen jedenfalls sehr schnell weiter in die


Hollandsche Schouwburg
Die Hollandsche Schouwbourg war urspruenglich ein Theater und diente dann spaeter, waehrend der NS-Zeit, als Sammelpunkt & Uebergangsgefaengnis fuer Juden. Heute ist es eine Art Gedenkstaette.
Wenn man das Gebaueude betritt, und erst einmal vor den Familiennamen von ueber 7.000 waehrend der NS-Zeit getoeteten juedischen Familien (insgesamt ca. 104.000 Menschen) steht, muss man doch noch einmal kurz schlucken. Obwohl man das Ausmass der Katastrophe ja eigentlich kennt.
Und dann standen wir auf dem Hof. Dort, wo Menschen einige Zeit gefangen gehalten wurden, um dann an irgendeinem Dienstag abgeholt und abtransportiert zu werden - zum arbeiten, wie sie glaubten. Die Ironie daran: die Schouwburg war so schlecht ueberwacht, dass jeder, der wollte, haette fliehen koennen. Nur hatten viele keine andere Perspektive und einige Zeit in Deutschland zu arbeiten schien eine akzeptable Alternative zu sein.
Von der Schouwburg kamen sie meist ins "Zwischenlager" nach Westerbork (im Norden der Niederlande) um dann letztendlich in irgendeinem KZ/Vernichtungslager zu landen, und in fast allen Faellen auch zu sterben.

Zuletzt besuchten wir noch das


Verzetsmuseum (Widerstandsmuseum)
Hier wurde uns bei einer weiteren Fuehrung vom Widerstand gegen Hitler und den Nationalsozialismus in den Niederlanden berichtet. Wieder mehr durchgerannt, als angeschaut.
Und dennoch so eindruecklich.



"Because there's nothing I can do to make it better [ ... ] I will remember."

So beendet das Meadchen ihren Text.
Und das ist ein Stueck auch das, was wir mit unserem Freiwilligendienst tun. Erinnern und "dagegenarbeiten". Damit so etwas nie wieder passieren kann.


(vom 13. September)

Sonntag, 12. September 2010

Coming Home...?

Nach ueber 1 Woche Vorbereitungsseminar in Hirschluch ging es also endlich in die Projektlaender. Fuer uns Niederlaender ging es am 11. September um 7 Uhr morgens los und nach auswaendigen und anstrengenden Umstiegsaktionen mit gefuehlten 4 Tonnen Gepack waren die meisten von uns schon erledigt, als wir gegen 17 Uhr in Amsterdam ankamen. Da war es pures Vergnuegen, unser (dank Nicht-Fliegens kilomaessig unbeschraenktes) Gepaeck noch zur Seemannsmission zu tragen...
Hier in Amsterdam finden jetzt naemlich 5 Tage Orientierungstage inklusive Sprachkurs statt, und waehrend diese Zeit werden wir also in der Seemannsmission wohnen, bevor wir uns ueber die Niederlande verteilen und in unsere Projekte gehen - ich bleib natuerlich hier in Amsterdam :)

Hier wieder herzukommen hatte fuer mich erstaunlicherweise etwas von nach-Hause-kommen. Bekannte Orte und Strassen wiederzuerkennen, die typische "Amsterdam-Atmosphaere" und nicht zuletzt das Wiedersehen mit Paula, meiner Vor-Vorgaengerin, verstaerkten dieses Gefuehl noch.
Komisch, wenn man bedenkt, dass ich erst das Zweite Mal hier bin. Aber auch gut, weil das JNH, Amsterdam & die Niederlande fuer das kommende Jahr ja wirklich mein zu Hause sein werden.

Ich kann es jetzt schon kaum mehr erwarten, die Leute im Haus endlich wiederzusehen - ich hab keine Lust mehr auf endlose Seminare, ich will ins Projekt und anfangen! ...wobei der Sprachkurs hoechstwahrscheinlich sehr essentiell fuer mich sein wird - vor allem bei meinem eher minimalistisch gehaltenen Sprachlernaufwand bisher ^^
Aber ich bin ganz zuversichtlich was das angeht, denn ich hab ja schon das 1. Kapitel im PONS Anfaenger Niederlaendisch-Powerkurs durchgelesen :D Ausserdem wurde mir versichert, dass ich in jeder Sprachrunde sofort integriert waere, solange ich "leuk", "lekker" und "gezellig" sagen kann. Na also! :D

Reset.

Da ist sie endlich - die ungeteilte Freude auf das Kommende, die hoffnungsvolle Erwartung an das folgende Jahr, die Staerke, was war hinter mir zu lassen, ohne mich selbst zu verlieren.
Ich sitze im Zug Richtung Amsterdam, (schlafen konnte ich bisher uebrigens immer noch nicht) und fuehl mich wie ein kleines Kind :)
Da wartet man so lange auf die Ausreise und ploetzlich geht es los. Ploetzlich ist man wirklich & endgueltig weg von dem, was man bisher "zu Hause" nannte, von dem was man kannte, von denen die man liebt, von alten Gewohnheiten und Umstaenden, von Orten und Dingen, die einen an irgendetwas erinnern, von seiner eigenen kleinen Lebensgeschichte.
Es ist, als haette bei mir jemand auf "RESET" gedrueckt. Und es fuehlt sich so richtig an.
Mal schauen, was dieses Jahr so mit sich bringt. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten :)

(vom 10. September)

Abschied II

Von wegen, ich hab das alles hinter mir.. Ich hab vergessen, dass ja leider nicht alle 130 Mitfreiwilligen mit in die Niederlande kommen, und ich mich von vielen von ihnen fuer immer verabschieden muss.

So stand ich also zuerst um 3.30 Uhr fuer Israel, dann bis 5.00 Uhr fuer die USA in der Kaelte und musste wieder feststellen, wie schnell ich mich doch emotional an andere MEnschen binde und dass nur 1 Woche reicht, damit mir jemand ans Herz waechst. Mir ist natuerlich klar, dass dieses Gefuehl meistens genaus=o schnell wieder vorbei geht (um die rosarote Brille mal abzusezen ^^) - und doch bereue ich es, mit manchen Menschen nicht mehr Zeit verbringen zu koennen.

An dieser Stelle extra erwaehnt seien Ella (F), Chris (USA, www.chrisgoesphilly.blogspot.com), Felix (USA, www.briefevonfelixnyc.blogspot.com), Vince (Ukraine) und meine beiden Zimmernachbarinnen Caroline und Denise (beide Israel). Und obwohl ich das schon etliche Male getan habe, wuensche ich euch allen auf diesem Wege noch einmal das Beste fuer die Zukunft :)

Als der USA-Bus dann weg war, blieb auch keine Zeit mehr, vernuenftig zu schlafen, also hab ich das diese Nacht einmal ausgelassen und bin jetzt (Freitag Abend) umso gluecklicher darueber, endlich im Bett zu liegen.




Tot ziens & hoffentlich auf Wiedersehen!




(vom 10. September 2010)

Freitag, 10. September 2010

Abschied

Gerade eben beim Mittagsessen hab ich noch von ein paar Mädels (aus Berlin & Umgebung) erfahren, dass sie heute Nacht noch einmal zu Hause schlafen werden und dass der "große Abschied" noch vor ihnen liegt.
In dem Moment ist mir aufgefallen, dass ich ehrlich froh bin, dass ich das schon hinter mir habe, weil so ein Abschied für 1 Jahr doch viel schwerer ist, als ich dachte.
In diesem Zusammenhang noch einmal DANKE an alle, die am Donnerstag extra in die Reutte gekommen sind mich noch verabschiedet haben, das ist nicht selbstvertändlich und ich weiß das ehrlich zu schätzen. Ich wollts nur nochmal erwähnen.:)
Alles Liebe :)

Donnerstag, 9. September 2010

Vorbereitungsseminar in Hirschluch - Zwischen Planung und Party

Wie manche von euch ja bereits wissen, befinde ich mich im Moment in Hirschluch bei Berlin auf einem 1-Wöchigen Vorbereitungsseminar für meinen anstehenden Freiwilligendienst, zusammen mit 130 anderen Freiwilligen. Der Grund, warum ich jetzt doch trotz straffem Zeitplan und kaum Möglichkeit, sich länger frei zu nehmen, doch einen Blogeintrag verfasse, ist eine Erfahrung, die ich gerade in meiner PAG (Projektspezifische Arbeitsgruppe, 9 Freiwillige aus dem Projektbereich „Arbeit mit sozial benachteiligten Menschen“ + Teamerin) machen durfte.

Siine, unsere Teamerin, hatte für jeden eine Situation vorbereitet, die uns in unseren jeweiligen Projekten begegnen könnte, die wir dann gemeinsam nachgespielt haben. In meinem Fall bedeutete das: Ich werde von Flüchtlingen während meiner Pause gestört, weil sie meine Hilfe brauchen & sie lassen nicht locker. Was mir schlagartig bewusst wurde, als ich das mit 2 anderen improvisierte, ist, dass ich absolut nicht „nein“ sagen kann. Vor allem nicht, wenn mich jemand um Hilfe bittet, und sei es nur so eine banale Sache, wie mal schnell nach der Internetverbindung zu sehen. Mir ist es verdammt schwer gefallen, z.B. auf einen anderen Helfer zu verweisen und deutlich zu machen, dass ich gerade Pause habe und dass diese auch respektiert werden muss. Aber genau das ist sehr wichtig, vor allem, weil ich in einer Lebensgemeinschaft arbeiten & auch wohnen werde. Ich bin Tür an Tür mit „meinen“ Klienten und damit auch 24 Stunden abrufbereit. Da eine Grenze zu ziehen, und meine Privatsphäre zu schützen wird eine Herausforderung sein. Wobei ich mich kenne und mir fast sicher bin, dass ich anfangs wahrscheinlich immer gleich bereit sein werde zu helfen. Aber ich bin ja kein Supermensch und freue mich darauf, auch solche Dinge während meines Freiwilligendienstes zu lernen.

Ansonsten ist es hier sehr angenehm, das Essen ist geschmacklich deutlich über dem Jugendherbergen-Standard und wir Freiwilligen untereinander verstehen uns auch echt gut – schade, dass ich manche wahrscheinlich nie wieder sehen werde. Auf jeden Fall feiern wir abends kontinuierlich & ausgiebig unsere letzten Tage, bevor der „Arbeitsalltag“ beginnt (wenn nicht gerade alle vom Vorabend & Tag so müde und kaputt sind und um halb 1 ins Bett gehen :D). Trotz aller Vorfreude auf Amsterdam würde ich es hier sicherlich noch eine Weile aushalten.

Aber nicht dass der Eindruck entsteht, das Vorbereitungsseminar besteht nur aus Feierei – tagsüber ist hier volles Programm, das uns in jeder Hinsicht gut auf das kommende Freiwilligenjahr vorbereitet. Gestern waren wir zum Beispiel im Haus der Wannseekonferenz & hatte dort ein eindrückliches Zeitzeugengespräch, mit einer Frau jüdischen Glaubens, die damals nach Theresienstadt gebracht wurde, und deren Mutter & Bruder in Auschwitz getötet wurde. Danach folge eine Führung durchs Haus und durch die Zeit des Nationalsozialismus.
Nun wird sich manch einer Fragen, was das jetzt mit meinem Freiwilligendienst zu tun hat. Dazu muss man wissen dass meine Entsendeorganisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste 1958 aus der Idee geboren wurde, mit einem Freiwilligendienst in einem vom 2. Weltkrieg betroffenen Land, als Deutsche/r um Versöhnung zu bitten und einen Schritt Richtung Frieden zu machen. Heute geht es vor diesem Hintergrund auch um die Aufrechterhaltung des Friedens aber auch das Nicht-Vergessen. Deswegen sind unsere Freiwilligendienste auch eng verknüpft mit dem Thema des Nationalsozialismus – ein Grund, warum ich mich für diese Organisation entschieden habe.

Bevor es soviel Text wird, dass die Hälfte von euch keine Lust hat weiterzulesen, beende ich das Ganze vorerst hier. Ein neues Update von mir gibt es dann höchstwahrscheinlich erst ab dem 11. September, wenn ich in Amsterdam angekommen bin.

Mit lieben Grüßen & dennoch einem bisschen Heimweh..